Grundsätzliches:
Natürlich bedarf es zur Goldfischhaltung ebenso der allgemeinen Grundlagen der Aquaristik, diese werden auf vielen Seiten und in endlosen Büchern exzessiv beschrieben, so das ich mich hier nicht an ihnen aufhalten werde. Jeder der in Betracht zieht sich Fische, egal welcher Art, anzuschaffen hat die Pflicht sich darin einzulesen und mit diesem Wissen die erforderten Parameter im entsprechenden Becken oder Teich einzustellen. Ebenso ereilen den Goldfisch die selben Krankheiten wie andere Fische.
Das Vorurteil Goldfische seinen extremst anspruchslos, einfach, und kindertauglich möchte ich gleich vorweg ins richtige Licht rücken. Goldfische sind keine heiklen Spezialisten bei denen die Parameter auf Dezimalstellen eingestellt sein müssen, doch benötigen sie extrem viel Platz und sind durch ihre Eigenschaften als lebende „Dreckschleudern“ eine Herausforderung in Sachen Nitrit und Nitrat. Leider wird diesen Faktoren selten die nötige Bedeutung zugemessen und die Tiere vegetieren in zu kleinen Becken vor sich hin- oft auch ein Resultat blinder Verkaufswut der Händler oder gleich fachlicher Inkompetenz.
Ansonsten ist der Goldfisch wirklich das was vorgegeben wird: ein netter, freundlicher und unkomplizierter Mitbewohner.
Die hier angegebenen Bedingungen gelten sowohl für Teich und Aquarium, wobei anzumerken ist das Schleierzuchtformen nur begrenzt bis gar nicht teichtauglich sind und natürlich bei Teichen die Wintertauglichkeit des Gewässers oder eine Möglichkeit der Überwinterung im Haus gegeben sein muss.
Der Goldfisch an sich:
Groeße: bis zu 25cm, besonders große Exemplare erreichen auch bis zu 30cm
Temperatur:  das Temperaturspektrum liegt bei 4° bis 30° C. Schleierformen hätten es gerne etwas wärmer ,ihre Wohlfühltemperatur liegt bei ca. 22°, unter 12° C sollten die Werte nicht fallen, bei Hochzuchten eher nicht unter 15°. 30° ist ein Höchstwert, der nicht für längere Zeit erreicht werden sollte, im Sommer sind 20° bis 24° optimal, im Winter sollten die Werte im Aquarium (im Teich erledigt sich das ja von alleine) um einige Grade gesenkt werden um den Stoffwechsel zu entlasten, da dieser sonst nonstop auf Hochtouren laufen muss, was eine kürzere Lebenserwartung zur Folge hat.
pH-Wert: um den Neutralpunkt
Gesamthärte (GH): ca. 10° bis 25 °d
Carbonhärte(KH): ca. 10 bis 14 °d
Das Becken:
Groeße: Für Goldfische gilt eine gesetzliche Mindestanforderung von 100cm Kantenlänge, die auch für einige Tiere ausreicht - jedoch gilt mehr Platz schadet nie (ihr hättet doch auch lieber eine Villa als ein 2Zimmerwohnung,oder?...besonders wenn ihr sie euer Lebtag nicht verlassen könntet)  Grob können pro Zentimeter Fisch 5l eingerechnet werden, die Tatsache das sie ja noch klein sind wenn man sie kauft verleitet oft schnell dazu, zu vergessen das sie es eben nur „noch“ sind und bei guter Pflege bald zu stattlichen Brocken werden. Letztendlich muss der  kleine  Fisch mit seiner Endgröße kalkuliert werden, es sei denn es besteht die Möglichkeit ihn bei Zeiten in einen entsprechenden Teich zu geben....übrigens gilt auch für einen Teich- desto größer desto besser. Exemplare über 20 cm schlagen mit satten 100l zu Buche
Bodensubstrat: Goldfische gründeln gerne und viel, somit sind grobe Substrate wie mittlere Kiese oder gar grobe nicht zu empfehlen. Diese sind auch nicht im Stande die Pflanzen besser festzuhalten, optimal dürfte eine Körung von 1-3mm sein, also mittlerer bis grober Sand (fällt im Aquaristikhandel oft unter Feinkies, eine Kiesgrube jedoch wird bei einer Bestellung von feinem Kies wesentlich gröbere Körnung liefern).
Bepflanzung: Pflanzen sind wie bekannt sein dürfte wichtige Faktoren im biochemischen Gleichgewicht eines Aquariums oder Gewässers, somit sind sie in einem Goldfischbecken/-Teich ebenso unerlässlich. Zudem nutzen die Fische sie gerne als Verstecke und brauchen sie zur Eiablage. Die Behauptung eine Bepflanzung in einem Goldfischbecken sein für die Katz kann ich weder aus eigener Erfahrung noch aus Berichten anderer Halter bestätigen. Feingliedrige und weiche Pflanzen werden gerne angefressen, aber selten völlig zerstört, ausgerupfte Pflanzen lassen sich durch entsprechende Verankerung vermeiden. Bei richtiger, also robuster Bepflanzung ist ein grünes Goldfischbecken keine Utopie. Geeignete Arten sind z.B. Sumpfschrauben, Wasserpest, Hornkraut und Javamoos, an sich blieb in meinem Becken zudem alles was große Blätter aufzuweisen hat weitestgehend unversehrt.
Beleuchtung: wie üblich im jahreszeitlich angepasstem Tag-Nacht-Rhythmus
Filterung: Die Filterung sollte bei geringer Strömung überdurchschnittlich stark sein, denn Goldfische produzieren auch überdurchschnittlich viel „Dreck“. Zu empfehlen ist ein Hamburger Mattenfilter. Der Rest ist Geschichte.
Dekoration:  Erlaubt ist was gefällt und nicht schadet, ich persönlich halte nichts von Plastikdekor im Aquarium, man weiß nie was da verarbeitet wurde, wenn in Henna schon Autoreifen sind, was ist dann in Aquariendeko? Blubbernder Kitsch und elektrische Unterwasserfahrzeuge haben jedoch in keinem Aquarium etwas zu suchen, sie bedeuten nur unnötigen Stress für die Tiere...und wer auf Plastik steht sollte evtl. auch lieber Plastikfische halten.
Futter: 
Als Allesfresser sind sie eigentlich mit allem zufrieden was runtergeht, doch was ist gesund? 40 % Eiweiß und ca. 20 % Fett sollten es schon sein- das packt aber kein übliches Goldfischfutter aus dem Handel, schon gar nicht Teichsticks. Zudem benötigen die Fische genug Ballaststoffe, da in freier Wildbahn lebende Karauschen ihren Nährstoffbedarf über viel pflanzliche Kost decken. Also woher nehmen und nicht stehlen? Die Mischung macht’s, hochwertiges Fischfutter und abwechslungsreicher Speiseplan mit verschiedensten Futtermitteln ergeben ohne großen Aufwand eine gute Mischung. Tubifex kann ich jedoch (mal wieder) nicht guten Gewissens empfehlen, es sei denn man züchtet selber, selbiges gilt auch für rote Mückenlarven. Zu empfehlen sind: weiße und schwarze Mückenlarven, Wasserflöhe, Bachflohkrebse, Krill/Gammarus, Zitterspinnen, Fliegen, Haferflocken, Kartoffeln, Spinat, Salat, Gurke, Zucchini - im Prinzip einmal das Gemüsebeet durch, jedoch mit einem Bogen um Kohl und Zwiebeln.
Gefüttert sollte mehrmals täglich in kleineren Portionen werden, doch verzeigen uhrförmige Goldfische auch ohne weiteres eine einmalige Fütterung. Wie in der Aquaristik geläufig gilt bei Fertigfutter und Frostfutter: was nicht in wenigen Minuten verputzt ist, ist zuviel. Gemüse kann ruhig in größeren Mengen gegeben werden solange die Reste später entfernt werden.
Schleierformen und besonders Hochzuchten sind etwas empfindlicher, gerade wenn sie über längeren Zeitraum minderwertig gefüttert wurden verzeihen sie eine rapide Umstellung auf nährstoffreiches Fertigfutter nicht immer. Verstopfungen und  Darmentzündungen können die Folge sein, die sich gerne in Auftrieb zeigen. Auch von der Wasseroberfläche „geschlürftes“ Futter kann Probleme verursachen wenn bei der Aufnahme zu viel Luft geschluckt wird. Die gedrungene Körperform lässt den Fisch leichter zu Verfettung neigen, deshalb gilt diese Aussagen ganz besonders für sie: Goldfische haben immer Hunger und betteln im Prinzip nonstop, dem sollte aber nicht nachgegeben werden, da es schnell zu Verfettung kommen kann, die schnell in chronischen Anfällen von Tot enden kann.
Vergesellschaftung und Verhalten:
Goldfische sind gesellige Tiere einen alleine zu halten grenzt an Tierquälerei, die Tiere schwimmen gerne in der Gruppe und dösen gemeinsam. Leider neigt der Mensch gemeinhin alles was irgendwie geht zusammen in ein Hälterungsgefäß zu stecken, also stellt sich auch bei Goldfisch die Frage : Was an Fisch dazu? Meine persönliche Meinung ist :Gar nichts, es käme ja auch niemand auf die Idee Scholle und Karpfen in einem Topf zu kochen. Aber dabei käme immerhin das selbe raus wie bei den meisten Vergesellschaftungen im Aquarium- Fischsuppe.
Von den Parametern her überschneiden sich zwar einige übliche Aquarienfische mit den Goldfischen- doch es sind selten wirklich befriedigende Lösungen, eine Art muss immer zurückstecken, wenn nicht sogar alle. Einige Welsarten und Zahnkarpfen würden wohl passen- doch das möge sich der Interessierte selber heraussuchen.
Besser passen würden einheimische Fische, doch diese sind in der Aquarienhaltung meist etwas heikel und/oder von der Größe her nicht aquarientauglich. Im Teich jedoch, verträgt sich der Goldfisch gut und gerne mit Kois, Bitterlingen, Moderlieschen, Elritzen und Graskarpfen, wobei die Farb- und Graskarpfen in einem „normalen“ Gartenteich wiederum nichts verloren haben, in ihrer Konfektionsgröße gibt es soweit ich weiß kein Plastikwannen mehr und bei Folie müsste wohl meist die Hälfte von Papis Rasen dran glauben. Ist jedoch ein entsprechend großer Teich vorhanden steht der Vergesellschaftung nichts im Wege.
Das Besondere, der Charakter:
Ich halte nun seit einiger Zeit Fische und Halte Kohntakt zu anderen Haltern der verschiedensten Arten- doch ist mir noch kein Fisch untergekommen der auch nur annähernd so ausgeprägte Charakterzüge aufweist. Natürlich gibt es scheu und weniger scheue Exemplare der verschiedenen Arten, doch im Vergleich zeigen alle das gleiche Muster. Der Goldfisch scheint es, kennt nur ein festes Verhaltensmuster: Fressen. Alles andere drumherum schreit nach Individuum , jeder einzelne hat seine besonderen Macken und Marotten, seine Futtervorlieben und Lieblingsplätze.
Rein soziologisch betrachtet ist es gewiss möglich das diese Ansicht vieler ernsthafter Goldfischhalter über ihre Fische in der Vernarrtheit begründet ist, mit der sie in ihr Becken starren, doch gefällt mir (wen wundert das?) die Version vom Charakterfisch wesentlich besser. Goldfische Link: