Allinor und Parcivall 

Im Juli 2003 kamen diese beiden Filznasen durch mehr Glück als Verstand zu uns.
Eigentlich wollte ich erst nach dem geplanten Umzug aus meiner Heimatstadt Düren nach Remagen 2 Katzen adoptieren - und dann auf jeden Fall 2 Außenseiter aus dem Tierheim, am besten mit nur 3 Beinen und einem Auge, also Tiere die sonst wirklich keiner wollte... aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
So kam es das mein Schatz seinen Willen bekam und bald 2 Kätzchen durch meine Wohnung tollten, als meine damalige Chefin mir mitteilte das der Nachbarshof junge Kätzchen en mass hätte. Ich beging den “Fehler” dies meinem Freund mit zu teilen und schon hatte ich einen Jecken am Hals der quengelte wir müssten uns die unbedingt anschauen... gesagt getan.  Also ließ ich mich Freitagsabends von ihm von der Arbeit abholen und wir fuhren zum Nachbarshof rauf, wo uns fast der Schlag traf- ungezählte Kätzchen krochen durch den Kuhstall, verrotzt und verfloht, zwar behandelt- aber das war anscheinend vergebliche Liebesmüh.
Bauers Tochter warf (ja WARF) uns einige Kätzchen in die Arme- 2 davon waren extremst penetrant- Allinor und Parcivall. Allinor verkrallte sich auf meiner Schulter und biss sich in meinem Ohr fest, als ich sie herunter nehmen wollte, Parcival kroch in den Ärmel meines Freundes und weigerte sich strickt dort wieder heraus zu kommen.
So fuhren wir mit 2 unterernährten, todkranken Kätzchen nach Hause - besser gesagt zu meinem Vater, denn nach Ladenschluss mussten nun irgendwo Futter und Klo herkommen. Zum Glück wusste ich von dem ausrangierten Katzenklo im Keller, dem dazugehörigen Streu, und der Katzenbabynahrung die dort gebunkert war (unser Familienkater bekam mit seinen fast 20 Jahren nur noch diese Matsche runter- leider)
Am nächsten Morgen führte der erste Gang zum Tierarzt-ein Schock- nicht nur für meinen Geldbeutel. Flöhe, Milben, Würmer, Katzenschnupfen, Unterernährung und die Feststellung dass das Mittel was die Kätzchen beim Bauern bekommen hatten zu Wachstumsstörungen führt. Eine Woche lang sah es so aus als würde Parcivall uns über den Jordan gehen, er drohte zu dehydrieren durch Fieber und die unerträgliche Hitze dieses verfluchten Sommers- doch zum Glück hat er es geschafft.
Heute ist er ein kleiner aber stolzer Kater und leidet dank hömeopathischer Dauerbehandlung kaum noch unter den Folgen des chronisch gewordenen Schnupfens- nur raus darf er wegen Verdacht auf Epilepsie, Asthma und seinem angeschlagenen Immunsystem nicht, was auch leider Allinor zu Hausarrest zwingt.
Allinor hat das alles gesundheitlich wesentlich besser weggesteckt- nur hat sie nun dafür nen Knacks, es sind zwar beide völlig auf “Mama” (“hat mich gesäugt, also ist das Mama”) fixiert, aber die kleine Prinzessin toppt alles. Ich hätte mir auch nen Hund anschaffen können, verlasse ich den Raum tut sie es auch- und wehe ich gehe wehrend sie schläft und befinde mich nicht im Sichtfeld wenn sie die Augen öffnet, dann ist das Geschrei groß. Dazu kommen noch ihre hysterischen Anfälle und die berühmten 5 Minuten- nur das sie diese 5 Minuten 24 Stunden am Tag hat ;-)
Im Sommer 2006 hat sich Parcivalls Zustand nach einer völlig Hirnlosen Tierarztaktion dramatisiert. Da schickt man seinen völlig unbedarften und vertrauensvollen Mann zum Notdiensttierarzt um eine Pilzinfektion behandeln zu lassen, rechnet also mit einer Spritze oder einer Salbe...und was macht der Doc? Schneidet die bis dahin harmlose Infektion raus und verödet die Stelle, so dass der Kater danach eine 4x4cm große Brandwunde im Nacken hat. Natürlich unter Vollnarkose...wenn man das am Telefon zu Ohren bekommt schlägt‘s einen fast aus dem Sattel...die Quittung war das Katerli 3 Monate gebraucht hat um sich davon zu erholen. In dieser Zeit hat er ca. 500 Euro Tierarztkosten fabriziert plus Medikamente und unbezahlbare Nerven. Glücklicher Weise hat sich nachdem er am zweiten Tag nach der Op röchelte wie ein altersschwacher Trabbi an Kapartenhängen eine nette Tierärztin gefunden die ihn uns wieder zusammengeflickt hat...und den Pilz gelyncht hat, der (wen wundert‘s?) nicht weg war. Mittlerweile ist er gut auf sein Kortison eingestellt ohne das es seit der Op nicht mehr geht und wieder ein fideler kleiner Kater.
Seit August 2007 wohnen nun Freifrau Krümel vom Keks und Baronin Fussel von Flusi alias Krümel und Fussel bei uns. Die beiden landeten auch wieder durch Zufälle und quengelnde Männer hier... nachdem sich meine Eltern getrennt hatten, wollte meine Ma wieder eine Katze. Also hörte ich mich nach Kätzchen beim Tierschutz um und erhielt die unschärfsten Bilder die man sich Vorstellen kann von zwei braunen Kätzchen, die Hundeschützer in Ungarn im Graben gefunden hatten, neben ihrer erschlagenen Mutter und ihren ebenfalls toten Geschwistern. Montags wollte ich sie mir ansehen. Doch Sonntag rief meine Ma begeistert an, sie hatte sich im Tierheim in ihre Muffins verliebt. ich nahm mir vor Montag morgen den Besuch abzusagen, aber wie das nun einmal ist ging mir die kleine Katze mit dem zerbeulten Auge nicht mehr aus dem Sinn und so machten wir uns Montags dann doch auf zum Tierschutz...eigentlich nur für die kleine Katze mit dem Knitschauge, Krümel. kaum da ging das Gequengel meines Männes los...die seinen doch beide so süß, und überhaupt, wie herzlos ich sei die zwei trennen zu wollen. Einen Stoßseufzer später hatten wir zwei Katzen mehr. Mittlerweile haben die zwei die Farbe von Braun, über Grau zu Schwarz gewechselt, sind kastriert und ungezogen :-) Axo, und Krümel sieht wieder halbwegs auf dem kaputten Auge, die Hornhaut ist zwar geschädigt aber nicht völlig eingetrübt. Katzen
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